Seekaralm

Meine bisher schönste Wanderung im Oberpinzgau

Nachdem ich in der ersten Woche meines Urlaubs im Oberpinzgau noch mit dem Lift auf die Berge gefahren war und dort Wanderungen über die Hügelkämme zurück ins Tal unternommen hatte, ging es in der zweiten Woche das ein oder andere Mal von unten – oder zumindest fast von unten – auf die Gipfel.

Natürlich stand das Erklimmen des Gernkogels auf meinem Programm. Dies darf bei keinem Aufenthalt in Wald im Pinzgau fehlen. Aber auch an einer geführten Wanderung zum Ronachgeier, einem Gipfel zwischen dem Nadernach- und dem Salzachtal, nahm ich teil. Beides waren tolle Touren. Auf den Walder „Hausberg“ stieg ich vom Dorf aus, also von etwa 900 Metern rauf auf 2267 Meter und wieder zurück.

Blick auf den Gernkogel von der Wurfalm aus
Beim Aufstieg zum Gernkogel mache ich die erste Rast immer an der Wurf-Grundalm. Von dort ist der Gipfel noch etwa eineinhalb Stunden entfernt.

Abstieg vom Ronachgeier querfeldein

Beim 2236 Meter hohen Ronachgeier hatte Wanderführer Lois dafür gesorgt, dass wir mit dem Kleinbus zur Putzalm auf etwa 1700 Metern Höhe gefahren wurden. Eigentliches Glanzlicht dieser Tour war dann, dass Lois für den Abstieg vom Gipfel ins Salzachtal querfeldein ging. Keine Sorge: Er durfte und konnte es. Da er für die Pflege der Wanderwege auf dem Walder Gebiet verantwortlich ist, kennt er sich überall sehr gut aus. Es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis, auch weil der Wanderführer viel von dem erklärte, was am Wegesrand zu sehen war.

Wandergruppe auf dem Gipfel des Ronachgeiers
Auf dem Gipfel des Ronachgeiers

Die wirklich schönste Wanderung erlebte ich dann aber einen Tag später. Mir war empfohlen worden, zum etwa 2240 Meter hohen Seekarsee über Krimml aufzusteigen und dann eventuell noch die Seekarscharte zu erklimmen. Ich wusste, dass es recht anstrengend werden würde. Denn der Aufstieg ist steil und verläuft nach Passieren der Baumgrenze zum Großteil über steiniges Geläuf.

Tolle Aussichten beim Aufstieg zum Seekarsee

Ich ahnte aber nicht, wie schön die Wanderung werden würde. Es boten sich mir bei fantastischem Wetter tolle Ausblicke, zunächst ins Oberpinzgau, dann nach Passieren der Seekarscharte ins Wilde Gerlostal sowie in die Reichenspitzgruppe der Zillertaler Alpen.

Außerdem war der Weg als solches toll. Ich startete am Zustieg zum Seekarsee an der Gerlos-Alpenstraße, wohin ich mit dem Wanderbus von Wald aus gefahren war. Dann ging es erst einen steilen und gleichwohl romantischen Waldpfad nach oben. Es folgte ein Aufstieg über Almpfade und schließlich steiniges Gelände.

Besuch von neugierigen Ziegen

Der grau-grüne Seekarsee liegt wunderschön zu Füßen des Arbeskopfs und der Seekarscharte. Etwas weiter unten befindet sich die Seekaralm. Das Gelände wird im Wesentlichen von Ziegen und Schafen bewohnt, die zur Alm gehören. Eine Gruppe von Ziegen hatte mich beim Aufstieg erspäht und war neugierig in Gruppenstärke angelaufen gekommen, um den Besucher unter die Lupe zu nehmen.

Ziegen-Herde auf dem Weg zum Seekarscharte
Ziegen-Herde auf dem Weg zum Seekarscharte. Unten im Tal ist Krimml zu sehen.

Nach der Pause am Seekarsee stieg ich schließlich zur Seekarscharte auf. Dies war durchaus anspruchsvoll, weil es ausschließlich über Steine ging. Hinter der Seekarscharte wartete dann die nächste Überraschung. Denn zu ihren Füßen liegt der Wildkarsee – fast noch schöner als der Seekarsee.

Ich machte noch eine kurze Pause und stieg dann das genauso steile, steinige Geläuf auf der anderen Seite der Seekarscharte in Richtung des Wilden Gerlostals ab. Die bereits knapp gewordenen Wasservorräte ließen sich leicht am Bergbach auffüllen, der den Abstieg begleitete.

Auf dem Leitenkammersteig zur Breitscharte

Kurz hinter der Wildkaralm stieß mein Weg dann auf den Leitenkammersteig – dieser steigt vom Alpengasthof Finkau am Speichersee Durlaßboden in Richtung Wildkarsee auf und wendet sich dann hangseitig in Richtung der Breitscharte am Plattenkogel. Damit änderte sich der Charakter des Weges abermals. Nun wurde es ein schöner Bergpfad. Manchmal mussten leicht ausgesetzte Passagen an Felsen entlang passiert werden. Immer wieder genoss ich wunderbare Aussichten auf den zu Füßen des Pfades liegenden Durlaßboden.

An der Breitscharte angekommen hatte ich die Wahl, entweder direkt bergab in Richtung Schönmoosalm an der Gerlos-Alpenstraße zu laufen, wo eine Wanderbus-Haltestelle für die Rückfahrt gewesen wäre, oder noch den direkt angrenzenden Plattenkogel zu erklimmen. Da dieser mit seinem 2039 Metern nur gute 100 Meter höher liegt als die Breitscharte, entschied ich mich dafür. Der Plattenkogel ist eigentlich durch mehrere Lifte und seinen Ausbau zum Ski-Berg komplett kaputt. Aber dort gibt es eine tolle Aussicht auf Krimml und den Oberpinzgau wie auch in Richtung Zillertal und Königsleiten.

Nur wenige geschobene Wege

Nachdem die komplette Wanderung bislang nahezu ohne geschobene Wege auskam, spielten diese nun beim Abstieg vom Plattenkogel doch noch eine Rolle. Ich lief zum Alpengasthof Filzstein im bemerkenswert hässlichen Hochkrimml ab, wo kurze Zeit später der Wanderbus vorfuhr und mich nach Wald zurückbrachte.

Diese etwa 14 Kilometer lange Wanderung ist wirklich empfehlenswert! Unbedingt nachmachen!

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