Panoramaaufnahme vom Müllachgeier aus, Blick in die Kitzbüheler Alpen und die Hohen Tauern

Tolle Wanderungen auf den Gipfeln der Kitzbüheler Grasberge

Eine Woche dauert mein Urlaub bereits. Ich liebe es, zum Wandern nach Süddeutschland oder in den Pinzgau zu fahren. Zum x-ten Mal ist diesmal der Oberpinzgau, genauer gesagt das Dörfchen Wald im Pinzgau mein Ziel. Alte Familientradition.

Beim Wandern in den Bergen entspanne ich am besten. Dabei geht es mir nicht darum, einen Strecken- oder Höhenrekord nach dem nächsten zu brechen. Dies ist schon deshalb nicht möglich, weil ich nicht komplett schwindelfrei bin. Bestimmte Gipfel sind also sicher vor mir.

Bergwandern ist mir auch deshalb am liebsten, weil es sehr ursprünglich ist und ich auf diese Weise die Landschaft, in der ich mich befinde, am besten aufnehmen kann. Andere mögen dies als „sanften Tourismus“ bezeichnen. Denn eigentlich benötige ich nicht mehr als gute Wanderschuhe, eine Unterkunft mit Verpflegungsmöglichkeit – und schon sind einige spannende Tage mit unterschiedlich anstrengenden Bergtouren programmiert.

Blick von der Stockeralm weiter ins Untersulzbachtal hinein
Blick von der Stockeralm weiter ins Untersulzbachtal hinein

Bislang habe ich keine Gondelbahnen genutzt

Dieses Mal habe ich dem Urlaub in der ersten Woche allerdings eine „unsanfte“ verpasst: Ich bin zwei Mal mit der Gondelbahn auf Gipfel gefahren, zunächst auf den Wildkogel bei Neukirchen am Großvenediger, das andere Mal auf die Königsleitenspitze, die zum Walder Ortsteil Königsleiten gehört. Von dort aus unternahm ich dann Wanderungen zunächst auf Bergkämmen entlang zu weiteren Gipfeln, um schließlich durch idyllische Bergtäler wieder abzusteigen.

Überflutungsgebiet Bahnhof Krimml in Vorderkrimml, Blick auf den ausgebauten Breuergraben
Jogging am 24. Juli 2022: Überflutungsgebiet Bahnhof Krimml in Vorderkrimml, Blick auf den ausgebauten Breuergraben

Grundsätzlich finde ich die Verbauung der hiesigen Berge mit Liftanlagen gruselig. Vor allem ist dies dem Skitourismus der Zillertal Arena geschuldet. Sehenden Auges wird mit diesen gigantomanischen Anlagen das Landschaftsbild zerstört. Die Umgestaltung der Landschaft im Sinne der skitouristischen Kapitalisierung trägt darüber hinaus sicherlich auch zur weiteren Umweltzerstörung bei. Gerade das Pinzgau hat mit immer heftigeren Überflutungsereignissen zu kämpfen. Von den immer weiter versiegelten Berghängen rasen Wassermassen viel brutaler ins Tal als von naturbelassenen Hängen.

Lifte waren mir aber ehrlich gesagt aus einem viel wichtigeren Grund suspekt, weshalb ich sie bislang mied: Ich bin nicht schwindelfrei. Steige ich in eine Gondel, fühle ich mich recht unwohl. Und zwar so stark, dass ich meine Wanderungen bislang liftfrei gestaltete.

Lifte ermöglichen tolle Landschaftserlebnisse

Dabei entgehen mir dadurch aber tolle Landschaftserlebnisse. Gerade in der ersten Woche erleichtert die Option, sich dank der Gondelbahn den Gipfelaufstieg zu sparen, das Wandern erheblich. Denn als Münsteraner benötige ich durchaus einige Tage, um mich an die Höhenluft zu gewöhnen. Richtig gut klappen Aufstiege am Anfang noch nicht.

Die Wanderung in der Höhe zu beginnen und tendenziell eher abwärts zu gehen, spart deshalb Kräfte. Zumal mehr Zeit in der Höhe verbleibt, mehr Gipfel bestiegen werden können und beim Abstieg schöne Täler winken.

Lange Rede, kurzer Sinn: Dieses Mal habe ich es mir zwei Mal gegönnt (weil Gondelbahnfahrten auch recht teuer sind), mit der Gondelbahn aufzufahren und dann über mehrere Gipfel zu steigen, um schließlich ins Tal abzusteigen. Gestartet bin ich mit dem Wildkogel, einem recht bekannten Skigebiet. Von dort ging es über Braunkogel und Frühmesser zur Geigenscharte und von dort ins Dürnbachtal und wieder zurück nach Wald.

Mit dem Wanderbus zur Königsleiten Dorfbahn

Die zweite Liftwanderung habe ich mit einer weiteren Premiere verbunden: Ich nutzte erstmals den Walder Wanderbus. Dieser steht Gästekarten-Inhabern kostenfrei zur Verfügung. So kam ich bequem und ohne die durchaus spannende Fahrt mit dem Privatwagen über die Gerlos-Mautstraße oder die rustikale, enge alte Gerlosstraße hoch nach Königsleiten, wo ich in die Gondel der Dorfbahn stieg.

Dort oben angekommen, erklomm ich die in direkter Nähe der Bergstation gelegene, völlig überlaufene Königsleitenspitze, dann den Müllachgeier. Von dort folgte der Abstieg über wunderbare Almwiesen ins Müllach- und schließlich ins Salzachtal. Wieder in Königsleiten angekommen fuhr ich mit dem Wanderbus wieder ins Tal zurück.

Keine Angst, nun bin ich eingelaufen. Für die zweite Urlaubswoche plane ich, den ein oder anderen Gipfel von unten zu erklimmen. Morgen steht der hiesige Hausberg Gernkogel auf dem Programm. Weiter nutzen werde ich das tolle Wanderbus-Angebot.

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