Münster West

Namenstafeln von Kriegsgefangenen-Friedhof Haus Spital gestohlen

Nienberge. Nahe Nienberge an der Straße „Zum Gievenbach“ liegt der Kriegsgefangenenfriedhof Haus Spital. Dort kam es nach Mitteilung der Stadt Münster am Wochenende zu einem dreisten Raub. Von den Grabsteinen wurden etwa 450 metallene Namenstafeln geraubt. Die Kosten für eines dieser Schilder, das jeweils an einen der dort beerdigten Soldaten aus dem ersten oder zweiten Weltkrieg erinnert, gibt die Stadt mit 100 bis 120 Euro an.

Mehr über die Geschichte des sogenannten „Ehrenfriedhofes“ verrät unter anderem die Kirchensite. Im ersten Weltkrieg wurde er von Kriegsgefangenen angelegt, die bei Haus Spital interniert waren und ihre dort verstorbenen Mitgefangenen beerdigen wollten. Auch im zweiten Weltkrieg wurden dort vor allem russische Kriegsgefangene begraben.

Nicht nur wegen dieses Zwischenfalls ist der Friedhof einen Besuch wert. Er liegt schön abgelegen und strahlt durchaus Würde aus. Nicht zuletzt bietet er die Möglichkeit, sich an die durch die Deutschen verursachten Weltkriege zu erinnern. Bleibt zu hoffen, dass der nun eingetretene Schaden rasch behoben werden kann.

Kriegsgefangenen-Friedhof Haus Spittal in der OpenStreetmap

Kriegsgefangenen-Friedhof Haus Spital in der OpenStreetmap

[Update 12. Oktober 2015]
Endlich habe ich den Schreibfehler beim Namen des Ehrenfriedhofes berichtigt. Es heißt natürlich korrekt Haus Spital. Ich hatte ein „t“ zuviel hineingeschmuggelt. Mea culpa!

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